Das letzte halbe Jahr war aus läuferischer Sicht für mich ein echtes Desaster. Meine Achillessehne reizte mich bis auf das Äußerste. Nachdem ich schon über das gesamte Jahr 2010 immer wieder kurze Behandlungen bei der Physio hatte (am schmerzhaftesten waren zahlreiche Querfriktionen bei denen meine Physiotherapeutin meine sentimentale Seite sehen konnte, denn das ein oder andere Wässerchen stand mir bei der Behandlung im Augenwinkel) und die Pharmaindustrie durch mich ebenfalls gut unterstützt wurde, ergab eine Magnetresonanztomographie (MRT ist wohl geläufiger) im November, dass ich eine starke Entzündung im Bereich der rechten Achillessehne hatte (genauere Erklärung unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Achillodynie).
Sodann verordnete mir der behandelnde Arzt eine Laufpause von 4 Wochen. Da wir kurz vor Jahresende standen, dehnte ich die Laufpause auf insgesamt 6 Wochen aus und setzte mir als neuen Vorbereitungstermin Anfang Januar. Nach dem Jahreswechsel ging es also los und nach einem Lauf von etwa 8 Kilometern in langsamer Geschwindigkeit konnte ich feststellen, dass der Gemütszustand der Achillessehne trotz der Weihnachtszeit unverändert war. Sie war aufs Äußerste gereizt!!
Natürlich war meine Enttäuschung groß und entgegen aller Vernunft lief ich auch in den nächsten Tagen kurze Strecken mit gleichem Ergebnis. In dieser Verfassung war an die Teilnahme von Laufveranstaltungen überhaupt nicht zu denken und auch unser mittwochlicher Lauftreff geriet in weite Ferne. Im Krankenhaus Westerstede (dort ist eine hervorragende Orthopädie - Abteilung) machte die behandelnde Ärztin mit dem Ultraschallgerät Aufnahmen des Fußes und stellte dabei weiterhin Flüssigkeit in der Sehnenführung fest. Auf Grund meiner Krankengeschichte empfahl sie eine Kortisonspritze in den Sehnenbereich. Es folgte eine halbstündige Belehrung über die Folgen (da wird einem ja schon mulmig) und der abschließende Satz "ich habe solche Fälle allerdings noch nicht erlebt" (da saß ich wieder gerade !).
Ich bekam wieder eine 4 wöchige Laufpause, durfte mich allerdings schon nach einer Woche wieder auf das Rennrad setzen. Das habe ich natürlich auch getan und bereits einige Kilometer auf dem Rad absolviert (und mir dabei den verlängerten Rücken abgefroren!!!). Momentan habe ich wirklich keine Schmerzen in der Achillessehne. Allerdings ist mein Gemütszustand nach dieser insgesamt für mich unbefriedigenden Phase der letzten Monate angekratzt und mein Körper hat bereits Fettreserven angelegt, welche sich vornehmlich an der Hüfte sammeln.
Am nächsten Mittwoch ist es dann soweit. Beim Lauftreff werde ich wieder einen neuen Versuch starten und hoffentlich schmerzfrei die Vorbereitung für 2011 beginnen. Meine Ziele für den Ossiloop (wieder unter den ersten Hundert anzukommen) werde ich etwas zurückstellen und wenn alles gut läuft sitzt ja immer noch ein Herbstmarathon drin.
Viele Grüße
Rolf Hoppe
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